Frühzeitig den Energiebedarf planen spart Aufwand und Kosten beim Hausbau. Hilfreich ist hier eine Checkliste.
Das energiebewusste Haus richtet sich vor allem nach der Sonne, d.h. der Lageplan des Hauses sollte es ermöglichen, dass die Zimmer, in denen man sich tagsüber meistens aufhält, nach Süden ausgerichtet sind, also Wohn- oder Büroräume. Große Fenster tragen zu einer Aufwärmung bei, da Sonnenwärme nach innen abgegeben wird. Deshalb werden Sonnenkollektoren oder Photovoltaikanlagen immer zur Südseite hin eingebaut. Thermische Solarenergie unterstützt die Zentralheizung. Für Familien bedeutet das: Im Sommer bleibt die Öl-/Gasheizung aus, die Sonne erwärmt das Brauchwasser sozusagen kostenlos.
Neben der Gebäudeausrichtung ist eine gute Wärmedämmung wichtig, denn sie schirmt das Haus gegen Witterungseinflüsse ab und gewährt Brand- und Schallschutz und senkt den Energiebedarf erheblich.
Unbedingt gedämmt werden sollten Bodenplatten, Kellerdecken, Fenster, Außenwände und –Türen, Dach und ggf. die oberste Geschoßdecke.
Welche Materialien eignen sich zur Dämmung. Hier kommen verschiedene Kriterien zum Tragen, die der Bauherr selbst bestimmen kann. Zum Beispiel sorgen Ökodämmstoffe für ein gesundes Wohnklima und schonen die Umwelt, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und somit recyclebar sind.
Natürliche Rohstoffe sind:
Synthetische Dämmstoffe sind:
Polystyrol/EPS Dämmstoffe. Im Verhältnis zu den Öko-Rohstoffen sind sie kostengünstiger, feuchtigkeitsbeständig, aber unverrottbar (ökologisch gesehen ein Nachteil, sie belasten die Umwelt), keine Gesundheitsbelastung, CO2 geschäumte Produkte sind ökologisch tolerierbar. Platten schrumpfen, somit können Wärmebrücken entstehen. Bei Brandentstehung entwickelt sich starker Rauch, die Platten setzen giftige Gase frei. Recycling nur durch sortenreinen Abfall.
Wie und wo wird die Dämmung am Haus angebracht? Jedes Haus hat sogenannte Wärmebrücken. Dies sind Schwachstellen in den Außenbauteilen, z.B. Balkone, Vordächer, Rollladenkästen, Fensterrahmen, Mauersohlen, Heizkörpernischen, Ecken im Haus etc. Die Oberflächen dieser Wärmebrücken fühlen sich kalt an, dadurch kondensiert Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft. Ist die relative Luftfeuchtigkeit an diesen Stellen über 80%, bildet sich Schimmel. Wärmebildkameras machen Wärmebrücken sichtbar.
Bei den Sonnenkollektoren ist zu beachten, dass es zwei Sorten von Kollektoren gibt: einmal die sogenannten Flachkollektoren, sie sind ausreichend für eine reine Warmwasseraufbereitung. Günstig im Sommer, denn der Heizkessel kann dann abgeschaltet werden, Heißwasser liefert die Sonne gratis. Röhrenkollektoren unterstützen die Heizung. Wärmeverluste entstehen durch die Bauweise der Kollektoren: Bei den Flachkollektoren liegt die Rohrdämmung innerhalb des Absorbergehäuses. Dadurch entstehen höhere Verluste bei der Übertragung der Absorberwärme. Im Gegensatz hierzu befinden sich bei den Röhrenkollektoren die Absorberstreifen in luftleeren Glasröhren, dadurch sehr geringe Wärmeverluste.
Ein Vorteil von Flachkollektoren gegenüber den Röhrenkollektoren ist jedoch ihr Preis. Erstere sind wesentlich billiger, jedoch haben die teureren Röhrenkollektoren einen um 30 % höheren Wirkungsgrad gegenüber den Flachkollektoren. Ein weiterer Vorteil: bei gleicher Leistung benötigen Röhrenkollektoren weniger Dachfläche. In Deutschland sind Kollektoren mit einer 300 kWh pro Quadratmeter und Jahr geeignet.
Diese Form von Energie zählt zur Gruppe der Erneuerbaren Energien. Im EEG-Gesetz, das seit dem 01. April 2000 erlassen wurde, sind Einspeisevergütungen, die ein Mehrfaches des Bezugspreises von Strom betragen, festgelegt. Dieses Gesetz hat zu einem Boom bei der Einrichtung von Photovoltaik-Stromanlagen in Deutschland geführt.
Das stark schwankende Strahlungsangebot erschwert jedoch den Einsatz der Photovoltaik. Die Strahlungsenergie schwankt vorhersehbar tages- und jahreszeitlich bedingt, sowie täglich, abhängig von der Wetterlage. Beispielsweise kann eine fest installierte Solaranlage in Deutschland im Juli einen gegenüber dem Dezember bis zu einem fünfmal höheren Ertrag erbringen. Sinnvoll einsetzbar ist die photovoltaische Energiewandlung als ein Baustein in einem Energiemix verschiedener Energiewandlungsprozesse. Aufgrund dessen wurden Speicheranlagen konzipiert, die den überschüssigen Strom speichern, der wiederum an das öffentliche Stromnetz abgegeben werden kann.
Die Installation einer Photovoltaikanlage sollte der Fachmann vornehmen. Mit diesem kann ein Wartungsvertrag abgeschlossen werden, da trotz einer relativ großen Wartungsfreiheit dieselbe in Abständen notwendig wird, um eventuellen Störungen der Solarstromanlage vorzubeugen. In regelmäßigen Abständen müssen die Sonnenkollektoren von Verunreinigungen (Laub, Moos etc.) befreit werden, damit Störungen nicht zu einem Stromausfall führen, der u. U. teuer werden kann.
Die Wirtschaftlichkeit hängt von Faktoren wie Solaranlage-Kosten, -Erlös, Zinssatz und persönlichem Steuersatz ab. Ebenso wichtig sind der jeweilige Anteil Eigenkapital/Fremdkapital und die jährlichen Betriebskosten.
Weitere Infos erhalten Sie bei www.energiesparen-im-haushalt.de
Zinsgünstige Kredite vergeben die KfW Banken der Länder. Allerdings werden z. Z. die Fördergelder durch den Bund stark reduziert. Neue Vergütungssätze für in 2010 installierte Photovoltaikanlagen werden im Bundesnetzanzeiger unter www.bundesnetzagentur.de aufgezeigt.